Deutschland-Rundspruch
27.03.2025
Hallo,
liebe SWLs, YLs und OMs,
Sie
hören den Deutschland-Rundspruch Nummer 12. des Deutschen Amateur-Radio-Clubs
für die
13.
Kalenderwoche 2025
|
Diesmal haben wir Meldungen zu folgenden
Themen:
- Versuch am Dwingeloo Radio Teleskop:
Erde-Venus-Erde
- FCC-Kampagne zum Abbau regulatorischer
Belastungen
- RTA bestätigt seinen Vorstand
- DARC-Vorstand stellte sich den Fragen
der Mitglieder
- Peilseminar am 5. April 2025 in Hannover
- Aktuelle Conteste
und
- Was gibt es Neues vom Funkwetter?
Hier die Meldungen:
Versuch am Dwingeloo Radio Teleskop:
Erde-Venus-Erde
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Am niederländischen Dwingeloo
Radio Teleskop ist am 22. März ein Versuch
geglückt, unseren Nachbarplaneten
Venus als Reflektor für
Hochfrequenzsignale zu nutzen. Statt
des Mondes (Erde-Mond-Erde, kurz EME)
wurde die Venus (Erde-Venus-Erde, EVE)
genutzt. Ähnliche Versuche unternahm
die AMSAT-DL im Jahr 2009 bereits erfolgreich.
Das Dwingeloo Radio Teleskop
sendete dabei auf 1299,5 MHz über
eine Zeit von 278 Sekunden.
Die Signale aus den Niederlanden über
den zugegebenermaßen recht weiten
Umweg konnten auch hierzulande am Astropeiler
Stockert empfangen werden.
Durch die große Entfernung benötigte
das Signal trotz Lichtgeschwindigkeit
280 Sekunden. Im Oktober will man einen
weiteren Versuch einer
EVE-Verbindung unternehmen. Eine detaillierte
Nachlese und Signalanalyse
finden sich im Internet [1]. Das Dwingeloo
Radio Teleskop hat einen
Durchmesser von 25 m und wurde im Jahr
1956 errichtet. Die Anlage befindet
sich in Westerveld, Niederlande.
FCC-Kampagne zum Abbau regulatorischer
Belastungen
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Der Vorsitzende der US-amerikanischen
Regulierungsbehörde FCC Brendan Carr
gab bekannt, dass die Behörde
eine umfangreiche Kampagne zum Ausmisten von
Vorschriften gestartet hat. Das geht
aus einer Veröffentlichung auf der
Webseite der US-Regierung vom 12. März
hervor. Konkret hat die FCC ein neues
Dossier eingestellt mit dem Titel "Delete,
Delete, Delete" zu Deutsch
Löschen, Löschen, Löschen
[2]. In diesem bittet die Behörde um Kommentare zu
allen Regeln, Vorschriften oder Leitfäden,
welche die FCC abschaffen sollte,
um unnötige regulatorische Belastungen
in den USA abzubauen. Diese Maßnahme
folgt einer Anweisung der Trump-Regierung,
den Wohlstand durch massive
Rücknahme von Verwaltungsvorschriften
auf allen Bereichen zu erhöhen. "Die
FCC ist entschlossen, alle Regeln und
Vorschriften zu beseitigen, die nicht
mehr notwendig sind. Das amerikanische
Volk erwartet und verdient eine
Regierung, die effizient großartige
Ergebnisse liefert. Wir haben uns
verpflichtet, genau das bei der FCC
zu tun", fügte der Vorsitzende Carr in
seiner Veröffentlichung hinzu.
Was dieser neue Wind für den
Amateurfunkdienst bedeuten kann, ist
noch unklar und kann zum derzeitigen
Zeitpunkt nicht seriös prognostiziert
werden [3]. Darüber berichtet Rainer
Englert, DF2NU, von RADIO DARC.
RTA bestätigt seinen Vorstand
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Der Vorsitzende des Runden Tisches
Amateurfunk (RTA), Christian Entsfellner,
DL3MBG, und sein Stellvertreter Michael
Straub, DF4WX, wurden einstimmig in
ihren Ämtern bestätigt. Der
RTA traf sich am 23. März im Amateurfunkzentrum
Baunatal zu seiner Sitzung. Neben den
Wahlen standen auch noch aktuelle
Themen auf der Agenda. So wurde die
Wunschliste des Runden Tisches
Amateurfunk gegenüber Behörden
ergänzt. Weiterhin haben die Vertreter der
Mitgliedsverbände über EMV-Themen
gesprochen.
Hier ging es unter anderem um Access-PLC,
das zwischen Trafostationen und
dem Hausanschluss zum Einsatz kommt.
Bundesweit betrachtet, werden
Störungsmeldungen und deren Bearbeitung
offenbar sehr unterschiedlich
gehandhabt, wie der RTA feststellte.
Der Runde Tisch Amateurfunk - kurz RTA
- ist die demokratische Vertretung
aller Funkamateure in Deutschland. Das
Gremium wurde 1994 auf Initiative des
damaligen Bundestagsausschusses für
Post und Telekommunikation gegründet.
Im RTA sind neben dem Deutschen
Amateur Radio Club (DARC) e.V. noch
zahlreiche weitere Amateurfunkverbände
Mitglied.
DARC-Vorstand stellte sich den Fragen
der Mitglieder
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Am 19. März hatten DARC-Mitglieder
die Möglichkeit, dem Vorstand des DARC
e.V. ihre Fragen zu stellen. Auf dem
Videokonferenzserver Treff.DARC
beantworteten Christian Entsfellner,
DL3MBG, Werner Bauer, DJ2ET, Ernst
Steinhauser, DL3GBE, und Ronny Jerke,
DG2RON, diese Fragen in eineinhalb
Stunden vor fast 100 zuhörenden
Mitgliedern. Unter anderem ging es um
folgende Themen und Inhalte: Inhalte
und Gestaltung der CQ DL, Mitarbeit der
Artikelerstellung, überplanmäßige
Ausgaben des DARC, Einrichtung von
Solaranlagen auf dem Gelände der
DARC-Liegenschaften, kostenpflichtige
QSL-Vermittlungen für weitere
ausländische Amateurfunkvereinigungen,
Sachstand zur Normierung der Morsetelegrafie
für die repräsentative
UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes
der Menschheit, Anzahl der Klasse
N-Inhaber im DARC, Problematik des
Verlustes der Gemeinnützigkeit wegen
politischer Betätigung, Zusammenarbeit
DARC und VDE, Arbeit des
50-Ohm-Teams, Gründe für
den einmaligen Ausfall des FUNK.TAGes 2025 infolge
der Veranstaltung "75 Jahre DARC" am
30. August in der Stadthalle Baunatal.
Weiter wurden Vorschläge zur Gestaltung
des DARC-Mitgliedsbeitrages gemacht.
Darüber berichtet Stefan Scharfenstein,
DJ5KX.
Peilseminar am 5. April 2025 in Hannover
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Der DARC-Distrikt Niedersachsen (H)
veranstaltet am 5. April ein ganztägiges
Peilseminar in Hannover-Misburg. Die
Teilnehmer lernen die Grundlagen des
Peilsports in Theorie und Praxis kennen
oder frischen vorhandene Kenntnisse
auf. Um das Angebot an Peilaktivitäten
zu erhöhen, wird der Schwerpunkt auf
eine erfolgreiche Ausrichtung kleiner
80-m-Peiltrainings gelegt. Zudem wird
ein Forstwirt der Niedersächsischen
Landesforsten Fragen zur
naturverträglichen Freizeitgestaltung
in den heimischen Wäldern beantworten.
80-m-Leihempfänger sind vorhanden.
Eine Anmeldung per E-Mail ist
erforderlich, die Teilnehmerzahl ist
begrenzt [4].
Aktuelle Conteste
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29. bis 30. März: CQ World-Wide
WPX Contest
5. April: DARC UKW Frühlingswettbewerb
5. bis 6. April: EA RTTY Contest, RSGB
FT4 Int. Activity Day und SP DX
Contest
8. April: DARC RTTY-Kurzcontest
Die Ausschreibungen finden Sie auf
der Webseite des Contest-Referates [dx]
sowie mittels der Contest-Termintabelle
in der CQ DL 3/25, S. 66 und 4/25
auf S. 66
Der Funkwetterbericht vom 25. März,
erstellt von Hartmut Büttig, DL1VDL
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Zunächst der Rückblick vom
18. bis 25. März:
Momentan spüren wir vom Sonnenfleckenmaximum
nur noch wenig. Der solare
Fluxindex verringerte sich von 184
auf 156 Einheiten. Die Sonnenfleckenzahl
rutsche von 191 auf 85 ab. Auf der
für uns sichtbaren Sonnenscheibe sind nur
noch drei Sonnenflecken nahe dem westlichen
Rand sichtbar. Ein neuer
Sonnenfleck erscheint am östlichen
Rand [5]. Die Sonnenaktivität war von
zwei M-Flares und etwa 95 C-Flares
geprägt. Der Abwärtstrend spiegelte sich
auch in der für 3000 km Sprungentfernung
geltenden Grenzfrequenz der
F2-Schicht wider. Sie betrug nachts
10 bis 12 MHz, bei Sonnenaufgang 14 MHz,
zwei Stunden später 24 MHz und
erreichte mittags 28 MHz. Bei Sonnenuntergang
lag sie bei 27 MHz und fiel zwei Stunden
später auf 16 MHz. Der Referenztag
war der 24. März [6]. Auf den
oberen Bändern fanden wir morgens sehr laute
Signale auf 20 und 17 m aus ZL und
VK über den langen Weg. Etwas später
lieferte der direkte Weg leise Signale
aus VK auf 20, 15 und 10 m. Die
transäquatorialen Funkwege funktionierten
gut. Nordamerika lieferte laute
Signale auf 20, 17 und 15 m. 10 m war
am späten Nachmittag nur kurz offen.
Die Signale waren vergleichsweise sehr
leise.
Vorhersage bis 1. April:
Laut NASA bleibt der solare Fluxindex
im Bereich von 150 Einheiten und das
geomagnetische Feld bis zum 29. März
unruhig bis aktiv. Ursächlich ist
schneller Sonnenwind, der von den Rändern
dreier koronaler Löcher strömt.
Für den bevorstehenden CQ WPX
Contest ist die Vorhersage schwierig. Die
Hauptaktivität werden die Bänder
15 und 20 m tragen. Hier liefert vor allem
20 m morgens über den langen Weg
laute Signale aus dem Südpazifik, VK und ZL
sowie aus der Karibik. Etwas später
öffnen alle oberen Bänder nach Osten
hin, wobei längere JA-Pile-Ups
nur bei ruhiger Aurorazone wahrscheinlich
sein werden. Das betrifft auch Öffnungen
nach Nordamerika nachmittags. Dort
sind die Signale auf 15 m am lautesten.
Verbindungen nach der Karibik und
nach Südamerika sind nachmittags
auf allen oberen Kurzwellenbändern möglich.
Es folgen nun die Orientierungszeiten
für Gray-Line DX, jeweils in UTC:
Sonnenaufgang: Auckland/Neuseeland 18:27;
Melbourne/Ostaustralien 20:27;
Perth/Westaustralien 22:22; Singapur/Republik
Singapur 23:07;
Anchorage/Alaska 15:42; Johannesburg/Südafrika
04:13; Tokio/Japan 20:38;
Honolulu/Hawaii 16:30; San Francisco/Kalifornien
14:06; Port
Stanley/Falklandinseln 10:07; Berlin/Deutschland
04:58.
Sonnenuntergang: New York/USA-Ostküste
23:12; San Francisco/Kalifornien
02:26; Sao Paulo/Brasilien 21:12; Port
Stanley/Falklandinseln 21:58;
Honolulu/Hawaii 04:43; Anchorage/Alaska
04:24; Johannesburg/Südafrika 16:13;
Melbourne/Ostaustralien 08:25; Auckland/Neuseeland
06:26; Berlin/Deutschland
17:27.
Das waren die Meldungen des DARC-Deutschland-Rundspruchs.
Die Redaktion
hatte Stefan Hüpper, DH5FFL, vom
Amateurfunkmagazin CQ DL. Meldungen für den
Rundspruch - mit bundesweiter Relevanz
- schicken Sie bitte per Post oder
Fax an die Redaktion CQ DL sowie per
E-Mail ausschließlich an
redaktion@darc.de. Diesen Rundspruch
gibt es auch als PDF- und MP3-Datei auf
der DARC-Webseite, in Packet Radio
unter der Rubrik DARC sowie per
E-Mail-Abonnement. Über die DARC-Webseite
[mail] können Sie sich dazu
jederzeit an- und abmelden. Bitte bewahren
Sie hierfür Ihr Passwort stets
griffbereit auf!
Vielen Dank fürs Zuhören und
AWDH bis zur nächsten Woche! |