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01.01.2024

Amateurfunk -  DMR - Digitalfunk

Was ist DMR ?

DMR (Digital Mobile Radio) ist ein Digitalfunkstandard, der nach ETSI zertifiziert ist und
ursprünglich als digitaler Betriebsfunkstandard entwickelt wurde. 
DMR ermöglicht einfachen, weltweiten Funkverkehr! 

Zwischenzeitlich hat sich auf Basis des DMR-Standards ein weltweites Amateurfunk-Netz entwickelt, das zur Zeit aus ca. 455 Repeatern weltweit besteht, die fast alle miteinander vernetzt sind und weltweite Kommunikation ermöglichen. DMR bietet ein neues, interessantes Experimentierfeld für digitale Betriebsarten. DMR arbeitet im Zeitschlitzverfahren und ermöglicht gleichzeitig zwei QSOs auf einer Frequenz, eines je Zeitschlitz. Neben der digitalen Betriebsart DMR unterstützen die Geräte auch FM im 70cm-Band. Die Sendeleistung der Handfunkgeräte beträgt maximal 5 Watt, die Mobilgeräte liefern bis zu 25 Watt. 

Für den Einstieg in DMR bietet der Hersteller Hytera Mobil- und Handfunkgeräte an. 
Neben dem Mobilfunkgerät PD785 ist das Mobilgerät MD785 erhältlich. Beide Geräte besitzen ein Farbdisplay und sind optional mit GPS verfügbar. Das Handfunkgerät erfüllt die Anforderungen der Schutzklasse IP57 (1m Wassertiefe für 30min). Mittlererweile ist noch eine ganze Palette weiterer HYTERA Geräte auf dem Markt und die Software wird ständig weiterentwickelt.

QSOs lassen sich durch einfaches Auswählen der sogenannten "Talkgroup" weltweit, national oder regional führen. 
Hierzu muss lediglich am Funkgerät die entsprechende Gruppe gewählt werden. Neben reiner Sprachkommunikation können Textmeldungen oder die GPS-Position übertragen werden. Es werden jedoch aufgrund der immer schneller weltweit wachsenden DMR Funk- Netze und Repeater Updates Ihrer Geräte in immer kürzeren Intervallen erforderlich! 



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DMR-Netze
Weltweit gibt es aktuell 2 unterschiedliche DMR-Netzwerksysteme im Amateurfunk. Die gemäß ETSI-Spezifikation standardisierte "Luftschnittstelle" erlaubt die Nutzung aller ETSI-konformen Endgeräte in beiden Netzen, jedoch kann es bei einigen Sonderfunktionen zu Einschränkungen kommen (z.B. Textmessages und GPS-Daten-Austausch). Der Hauptunterschied der DMR-Netze liegt jedoch auf der Netzwerkseite, die nicht standardisiert und nicht zwischen den Herstellern kompatibel ist.

DMR-MARC / DMR-DL
Im Amateurfunk eingeführt wurde DMR durch den "Motorola Amateur Radio Club" (MARC). Das erste Testnetz entstand im Jahr 2011 in den USA, 2012 gab es weltweit 90 Repeater. Im Jahr 2014 ersteilte die Amerikanische Fernmeldebehörde FCC offiziell die Genehmigung zur Nutzung von TDMA-Verfahren im Amateurfunk. Das DMR-MARC-Netz mit seinen unterschiedlich benannten angeschlossenen lokalen Netzen bildet weltweit aktuell das größte zusammenhängende DMR-Netz. Von den etwa 1350 registrierten Repeatern (Stand Mai 2015) entfallen derzeit noch mehr als 1000 auf das DMR-MARC-Netz. Das Deutsche "Subnetz" wird seit 2014 "DMR-DL" genannt. Das Netz basiert weltweit ausschliesslich auf Motorola Repeater Hardware und Motorola zertifizierten Netzwerkkomponenten.

DMRplus
Das DMR+ Netz ist noch recht jung, entstand erst Ende 2013. Bereits ein Jahr nach den ersten Tests umfasste das Netz mehr als 100 Repeater. Es basiert weitestgehend auf Hytera-Repeater-Hardware. Bei der Netzwerk-Infrastruktur werden keine kommerziellen Komponenten eingesetzt, die Software wurde von Funkamateuren entwickelt. Dies erlaubt eine Anpassung an Erfordernisse und Wünsche des Amateurfunks. Die Infrastruktur stammt von den Entwicklern des DSTAR CCS/DCS-Systems und orientiert sich stark daran, so findet man auf dem Zeitschlitz 2 ein Reflector-System ähnlich wie DCS.  Ein Ziel des Netzes ist die freie Kommunikation zwischen verschiedenen Digital Voice Systemen im Rahmen des technisch Machbaren. So existieren bereits einige Gateways zwischen DSTAR und DMR, sowie Anbindungen von Motorola-Repeatern an DMRplus Reflectoren. Das CCS-System zum gezielten Ruf von Gesprächspartnern soll in Zukunft DSTAR-DMR-übergreifend eingesetzt werden können. Das größte Wachstum verzeichnet das DMRplus-Netz in Deutschland, seinem Ursprungsland. Dort sind mehr als 100 der 225 registrierten Repeater zuhause (Stand Mai 2015), damit gibt es in DL inzwischen mehr als doppelt so viele Repeater in diesem Netz wie im DMR-DL-Netz. Das Wachstum des DMRplus-Netzes ist gross, auch Europa-weit. Eine System-übergreifende Kommunikation zwischen den Netzen ist technisch möglich und wird weiterentwickelt. Eine ähnliche Entwicklung ist vielen von DSTAR her bekannt. Auch stehen erste Hotspot-Entwicklungen kurz vor der Fertigstellung.

DMR-Registrierung
DMR ist anders als D-Star kein für den Amateurfunk entwickeltes System, sondern kommt aus dem kommerziellen Bereich. Das System erlaubt aufgrund des verwendeten Protokolls nicht die Verwendung von Amateurfunkrufzeichen, sondern nur numerische IDs. Der Bereich zulässiger IDs ist dabei so begrenzt, dass man Rufzeichen nicht auf logisch einfache Art in numerische Werte umrechnen kann. Die meisten Behörden weltweit erlauben inzwischen die Nutzung numerischer IDs an Stelle der amtlich zugeteilten Amateurfunkrufzeichen wenn sichergestellt ist, dass diese IDs weltweit eindeutig sind und in einer öffentlich zugänglichen Datenbank abrufbar. Eine DMR-ID ist damit eine eindeutig zugewiesen Adresse, die für den Betrieb in DMR auf den Amateurfunkbändern erforderlich ist und das Call in einer numerischen Form repräsentiert . Zunächst wurde hierzu in den USA ein zentraler Registrierungsserver für alle DMR-Stationen weltweit eingeführt. Das ID-Nummern-System beruht auf dem ITU-MCC (Mobile Country Code), wie er z.B. bei Mobilfunknetzen verwendet wird. Es ist hierarchisch aufgebaut:

- die 1. Ziffer steht für den Kontinent, z.B. 2 für Europa, 3 für Nord-Amerika
- die ersten 3 Ziffern stehen für ein Land, so z.B. 262 für Deutschland, 228 für die Schweiz, 232 für Österreich.

In vielen Ländern wurde die 4. Stelle für Untergliederungen eingerichtet. Eine Liste der aktuellen IDs findet man hier: http://register.ham-digital.net/admin/prefix-ids.php

Nachdem DMR immer beliebter wurde und der adminsitrative Aufwand weiter wuchs, wurde 2014 in Europa auf der Basis des DMR-Monitor-Servers ein 2. Registrierungsserver aufgesetzt. Dies geschau in enger Zusammenarbeit mit den OMs in den USA. Dieser Registrierungsserver ist mehrsprachig ausgelegt und vergibt DMR-IDs für Europa (2) und Afrika (6). Die Administration ist auf mehrere lokale Administratoren verteilt. Auch der Amerikanische Registrierungsserver wurde 2014 neu aufgesetzt und durch die Verwendung besser Web-Techniken der administrative Aufwand verringert. Beide Systeme arbeiten eng zusammen und werden regelmässig synchronisiert.

Es gibt weltweit nur eine DMR-Registrierung, sie gilt in allen Netzen!

Eine Liste registrierter Benutzer mit Suchfunktion findet man hier: http://dmr.ham-digital.net/dmr-userreg.php

aktive Benutzer hier: http://dmr.ham-digital.net/dmr-user.php

Eine Liste aller weltweit registrierten Repeater ist hier zu finden: http://dmr.ham-digital.net/dmr-rptrreg.php

aktive Repeater, die an das DMR-Monitor-Netz angeschlossen sind hier: http://dmr.ham-digital.net/dmr-rptr.php

DMR-Entwicklungen / Projekte
Mehr und mehr Entwickler arbeiten weltweit an Hard- und Software für DMR-Infrastruktur.

DMR-Monitor
Die DMR-Monitor-Software trägt Statusinformationen von Repeatern und lastheard-Informationen aus dem Motorola-basierenden System zusammen.
Die Software wird auf den Bridges installiert und sendet die Daten an einen zentralen Server: http://dmr.darc.de bzw. http://dmr.ham-digital.net

Der Monitor-Server bietet verschiedene Interfaces zur Anbindung von eigenen Webseiten und zum Support mobiler Apps.

DMR-Monitor-Client: http://download.prgm.org/dl5di-soft/dmr-monitor

DMR-Master
Die Netzwerkinfrastruktur des DMRplus-Netzes wird durch Software realisiert, die von Funkamateuren entwickelt wurde.
Hierzu gehören verschiedene DMR-Master.

Der DMR-Master ist "closed source" und wird von Torsten DG1HT installiert.

- DMRplus Support-Forum: https://de.groups.yahoo.com/neo/groups/dmrplus/info

DMRplus DSTAR-Gateway
Das DMR+ DSTAR-Gateway erlaubt die Anbindung eines Hytera-Repeaters an einen DCS-Reflector (CCS für persönliche Anrufe in Kürze).
Verwendet wird hierfür die API-Schnittstelle der Repeater und ein AMBE3000-Modem zur Codierung/Decodierung von DSTAR.

- Download: http://download.prgm.org/dl5di-soft/dstar-dmr-gateway 
- DMRplus Support-Forum: https://de.groups.yahoo.com/neo/groups/dmrplus/info

DMRplus MBridge
Die DMR+ MBridge erlaubt die Anbindung des TS2 eines Motorola-Repeaters an einen DMRplus Reflector.

- Download: http://download.prgm.org/dl5di-soft/dmrplusmb
- DMRplus Support-Forum: https://de.groups.yahoo.com/neo/groups/dmrplus/info 

DMR-Apps

DMR-Hotspots
Info vom Grandsbergtreffen am 16. Mai 2015: http://www.dj0abr.de/german/technik/dstar/dv4/dv4.htm

Quelle: DARC


Irrtumer und Änderungen vorbehalten
Detlef Wipperfürth
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